Inhaltsverzeichnis Aufsätze für "The New American Cyclopædia"

Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 148.

1. Korrektur.
Erstellt am 22.08.1998.

Friedrich Engels

Bombensicher

Geschrieben um den 5. Oktober 1857.
Aus dem Englischen.


["The New American Cyclopædia", Band III]

<148> Bombensicher - die Beschaffenheit einer Bedachung, stark genug, der Erschütterung durch darauffallende Bomben standzuhalten. Bei den gegenwärtig gebräuchlichen außerordentlich großen Kalibern ist es fast unmöglich und sicherlich bis jetzt für die meisten bombensicher gedeckten Gebäude nicht nötig, nach absoluter Sicherheit vor Vertikalfeuer zu trachten. Ein rundes Gewölbe von 31/2 Fuß Stärke am Schlußstein wird den meisten Granaten standhalten, und selbst eine einzelne 13zöllige Granate könnte nicht durchschlagen, eine zweite jedoch in den meisten Fällen. Absolut bombensichere Bauwerke sind daher nur Pulvermagazine, Laboratorien etc., wo eine einzige Granate eine ungeheure Explosion verursachen würde. Starke Gewölbe, mit 3 oder 4 Fuß Erde bedeckt, bieten die größte Sicherheit. Für gewöhnliche Kasematten brauchen die Decken nicht so stark zu sein, da es wenig wahrscheinlich ist, daß Granaten wieder auf dieselbe Stelle auftreffen. Zum provisorischen Schutz gegen Granaten sichert man die Gebäude durch eine Decke aus dicht aneinandergelegte Balken, über denen man Faschinen anbringt, auf die etwas Dung und schließlich Erde gestreut werden. Die Einführung von kasemattierten Batterien und Forts sowie Defensivkasematten, die gewöhnlich am inneren Abhang des Walls entlang, jedoch nicht weit von ihm angelegt sind, hat die Zahl der bombensicheren Gebäude in Festungen bedeutend vermehrt; bei der gegenwärtigen Methode, heftige, Tag und Nacht andauernde Bombardements mit einem regulären Angriff auf eine Festung zu kombinieren, kann von einer Besatzung nicht erwartet werden, daß sie standhält, wenn keine wirksame Deckung vorhanden ist, unter deren Schutz die dienstfreien Soldaten ausruhen und ihre Kräfte wiederherstellen können. Deshalb wird die Anlage solcher Bauwerke beim Bau moderner Festungen wahrscheinlich in noch stärkerem Maße erfolgen.