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Gedruckt nachzulesen in: Wladimir Iljitsch Lenin: Werke. Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED.
Band 22, 3. Auflage, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1960, Berlin/DDR. S. 189-309.
Erstellt am 20.02.1999.
2. Korrektur 29.10.2000

Lenin: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus

Vorbemerkung

|199| In den letzten 15-20 Jahren, besonders nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898) und dem Burenkrieg (1899-1902), verwendet die ökonomische sowie die politische Literatur der Alten und der Neuen Welt immer häufiger den Begriff "Imperialismus", um die Epoche, in der wir leben, zu charakterisieren. Im Jahre 1902 erschien in London und New York das Werk des englischen Ökonomen J. A. Hobson "Imperialismus". Der Verfasser, der den Standpunkt des bürgerlichen Sozialreformismus und Pazifismus vertritt - einen Standpunkt, der im Grunde genommen mit der jetzigen Stellung des ehemaligen Marxisten K. Kautsky übereinstimmt -, gibt eine sehr gute und ausführliche Beschreibung der grundlegenden ökonomischen und politischen Besonderheiten des Imperialismus. Im Jahre 1910 erschien in Wien das Werk des österreichischen Marxisten Rudolf Hilferding "Das Finanzkapital" (russische Übersetzung Moskau 1912). Obwohl der Autor in der Geldtheorie irrt und eine gewisse Neigung zeigt, den Marxismus mit dem Opportunismus zu versöhnen, ist dieses Werk eine höchst wertvolle theoretische "Studie über die jüngste Entwicklung des Kapitalismus", wie der Untertitel des Hilferdingschen Buches lautet. Im Grunde genommen geht das, was in den letzten Jahren über den Imperialismus gesagt wurde - insbesondere in sehr zahlreichen Zeitschriften und Zeitungsartikeln zu diesem Thema und ebenso in Resolutionen, z.B. der im Herbst 1912 abgehaltenen Kongresse von Chemnitz und Basel - kaum über den Kreis der Ideen hinaus, die von den beiden genannten Autoren dargelegt oder vielmehr zusammengefaßt worden sind ...

|200| Im folgenden wollen wir versuchen, den Zusammenhang und das Wechselverhältnis der grundlegenden ökonomischen Besonderheiten des Imperialismus in aller Kürze und in möglichst gemeinverständlicher Form darzustellen. Auf die nichtökonomische Seite der Frage werden wir nicht so eingehen können, wie sie es verdienen würde. Literaturangaben und andere Hinweise, für die nicht alle Leser Interesse haben dürften, bringen wir am Schluß der Broschüre.




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